Und schon wieder sind einige Wochen ganz schön schnell
vergangen, seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe. In kürzester Zeit
erlebe ich hier sehr viel.
Erst Mal, mir geht es super gut und ich fühle mich hier
richtig wohl!
Sooo fangen wir mal bei meiner Arbeit im Hospital an:
Die Arbeit auf der Kinderstation gefällt mir immer
besser, aber wird auch immer härter.
Ich weigere mich immer noch Zugänge zu legen. Ich möchte
mich nicht an den kleinen Kindern versuchen, die eh schon genügend Schmerzen
haben. Also widme ich mich lieber der Schreibarbeit auf der Station, was aber
nicht heißt, dass ich nicht unter den Patienten bin. Ich nehme die
Neuanmeldungen entgegen und bringe mal ein wenig Konzept in die
Verwaltungsbücher. Diese werden nämlich vernachlässigt und nicht so regelmäßig
geführt. Auch die monatlichen Tabellen mit der Anzahl der Patienten und deren
Krankheiten, sowie die Anzahl der Todesfälle in diesem Monat werden nicht
ordentlich aufgelistet. Fast alle Patienten, nein alle Patienten haben Malaria
und zusätzlich dann noch Lungenentzündung oder Durchfall, Asthma oder
Verstopfung, Herzprobleme und und und. Aber meistens werden sie nur gegen
Malaria behandelt. Auch wenn sie an Malaria eigentlich gar nicht erkrankt sind,
bekommen sie die Malariamedikamente. Die Patienten wollen nämlich eigentlich
nur die Diagnose Malaria hören, weil dafür es Medikamente gibt.
Lungenentzündung z.B. haben die meisten Aidskranken. Also wollen sie diese
Diagnose erstrecht nicht wahrhaben. Deswegen bevorzugen sie nur die
Malariabehandlung. Über die Krankheit Aids habe ich in keinem Buch den
geringsten Hinweis gefunden. Sie wird einfach totgeschwiegen!!! Wenn jemand
stirbt, dann nicht an Aids, sondern an Malaria. Wenn jemand krank ist, dann
kommt das nicht von seiner eigentlichen Krankheit Aids, sondern von Malaria. In
allen Büchern lese ich nur Malaria, Malaria und Malaria. Aber nicht das
Geringste steht über Aids in den Büchern. Also sind die Tabellen eigentlich
alle falsch, leider.
Neulich musste John darunter leiden, glaube ich. Ein
wirklich süßer kleiner Junge. Er kam so zu sagen fast am gleichen Tag wie ich
auf die Kinderstation- wir beiden waren die Frischlinge. Er hatte wie alle
Patienten Malaria, aber auch Lungenentzündung. Es ging ihm wirklich sehr
schlecht, diesem kleinen, dünnen, schwarzen Häufchen Etwas. Aber zu meiner
Freude kämpfte er sich Tag für Tag durch. Tag für Tag rang er mit dem Leben.
Und Tag für Tag gewann ER!! Ich dachte und hatte den Eindruck, dass es ihm Tag
für Tag besser gehen würde, aber das war ein Fehler. Nach 10 unendlich langen
und harten Tagen des Kampfes, hatte der kleine John nun keine Kraft mehr zum
Kämpfen. Seine Mutter hatte es nicht mal gemerkt. Sie kam zu uns ins
Behandlungszimmer mit ihrem leblosen Sohn im Arm. Wir konnten nichts mehr für
ihn machen. Es war alles umsonst. Ich stand da und begriff die Welt nicht mehr.
Was ist das für eine Welt in der wir leben? Ist sie gerecht? Warum musste ein
so kleines, unschuldiges Wesen, das von unserer eigentlich doch so schönen Welt
noch überhaupt nichts gesehen hat, nun doch schon sterben? Warum? Wer
entscheidet überhaupt über Tot und Leben? Wir selber?
Er lag so friedlich in den Armen seiner Mutter. Schön
sicher, geborgen und warm eingewickelt in seine Tücher, sodass es eigentlich
nur so aussah, als ob der kleine John einfach nur schlafen würde. Ja er schlief
auch und zwar für immer!!
Für die Toten gibt es eigentlich einen extra Raum, wo sie
aufbewahrt werden, bis die Krankenhausgebühren von den Angehörigen bezahlt
werden. Erst nach der Bezahlung werden die Leichen an die Familie gegeben. Doch
bis die Toten in diesen Raum kommen vergeht sehr viel Zeit, denn die gibt es
hier in Afrika ja zur Genüge. Das bedeutet, dass die toten Körper auf der
Station erst mal liegen bleiben. Meist liegen sie auf der Pritsche im
Behandlungszimmer neben den anderen noch lebenden Kindern, die gerade ihre
Infusion bekommen. Ist ein normaler Anblick hier! Wenn die Familie dann die
Toten holt, um sie bei sich im Dorf zu beerdigen, vergeht mal so ein halber bis
ganzer Tag. Na und wie werden die Toten nach Hause transportiert? Ist doch
klar! Im Dalla Dalla, der vollgestopft ist mit Menschen und Tieren. Da passt
ein Toter doch auch noch gut dazu!!
Wie eine afrikanische Beerdigung aussieht und abläuft
weiß ich noch nicht, aber ich denke es kommt darauf an welcher Religion die
tote Person angehörte, ob dem Christentum oder dem Islam. Auch denke ich, dass
es eine Rolle spielt wer gestorben ist, ob Frau oder Mann, Kind oder Greis.
Kurz gesagt welchen Stand hatte die tote Person in der Familie.
Zu meinen Aufgaben auf Station gehören noch
das Mitprotokolieren während der
Doctor‘s Round, die Entlassungspapiere der Patienten korrigieren und wenn nötig
(eigentlich immer) Fehlendes ergänzen. Außerdem die benötigten Medikamente und
medizinischen Utensilien, wie Spritzen und Verbände, aus dem Store holen. Beim
Putzen mithelfen und weil ich ab 12 Uhr meistens schon mit der Arbeit fertig
bin, habe ich mir noch eine neue Aufgabe gesucht. Seit Neustem gibt es auf der
Kinderstation auch noch von 12.00 bis 13.00 Uhr die Spiele- und Malstunde. Ich
dachte mir, dass doch auch die kranken Kinder am Tag eine schöne Stunde haben
können und in dieser Stunde vergessen sie dann all ihre Sorgen und Schmerzen.
Und da ich eh meistens schon mit meiner Arbeit früher fertig bin, habe ich
Raphael und die Stationsleitung gefragt, ob ich mit den Kleinen denn malen
dürfte. Sie waren natürlich total begeistert und nun gibt es montags, mittwochs
und donnerstags die Mal- und Spielestunde auf der Kinderstation. Vom 20.09-
23.09 war ich eh mit Hildegart in Songea und Peramiho unterwegs, unter anderem
um mir ein neues Handy zu kaufen und dann habe ich gleich auch für meine lieben
Krankenhauskinder eingekauft. Buntes Papier, Malstifte und ein paar
Kuscheltiere. Auch habe ich ein paar Plakate gemalt und sie überall im
Krankenhaus aufgehängt, damit sich die Malstunde herumspricht, nicht dass ich
sonst alleine sitze und kein Kind da ist. Am Montag den 24.09 war es dann für
meine erste „Kinderbespaßung“ soweit. Hildegart hat auch noch einige
Kuscheltiere, Malbücher und Stifte gespendet, die sie bei sich gefunden hatte.
Und so konnte ich frohen Mutes loslegen. Jetzt fehlten nur noch die Kinder. Ja
und so war es auch. Sie fehlten!! Keins traute sich, aber als das Erste
angefangen hatte, setzte sich das Zweite und Dritte auch schon dazu. Allerdings
war es schwieriger als erwartet. Ich wusste ja, dass auf der Kinderstation
zurzeit eher Babys sind, also rechnete ich gar nicht mit so vielen Kindern.
Aber die, die kamen wussten nicht mal was ein Stift ist und wie man ihn hält.
Also fing ich ganz von vorne an! Wie halte ich einen Stift? Was ist überhaupt
ein Stift? Das war ein sehr lehrreiches Erlebnis für mich! Am Ende allerdings
malten sie alle! Ach das war ein schöner Anblick! In der nächsten Malstunde war
sogar ein Junge mit seinem Vater dabei. Der Vater war, glaube ich, etwas
gebildeter und nutzte diese Gelegenheit sogar dazu, seinem Sohn die Zahlen von
1-10 beizubringen. Zum Schluss beherrschte sie der Kleine alle hervorragend! Da
ging mir mein Herz auf!! Und nicht nur der Kleine strahlte übers ganze Gesicht,
nein, ich auch!!!
In dieser Malstunde hatte
ich noch ein glückliches Erlebnis.
In den letzten beiden Wochen
waren zwei deutsche Ärzte hier. Ein Augenarzt und ein Chirurg. Der Chirurg
machte ganz viele Kropfoperationen und der Augenarzt operierte mit seinem Team
bis spät in die Nächte hinein. Natürlich nutzte ich diese Gelegenheit und
schaute bei ein paar Augenoperationen zu. Wirklich beeindruckend was für eine
überaus ruhige Hand man braucht. Die beiden Ärzte haben wirklich eine
hervorragende Arbeit hier geleistet, die von allen natürlich sehr geschätzt
wurde. Wir alle sind ihnen sehr dankbar und freuen uns schon auf Ihren nächsten
Besuch. Für mich war es ein spannendes Erlebnis! Mir standen Freudentränen in
den Augen, als wir einem 12 jährigen blinden Mädchen, das nur dunkel und hell
wahrnehmen konnte, bei der Nachvisite die Augenbinden von den Augen genommen
haben und sie nach all den Jahren der Blindheit zum ersten Mal sehen konnte.
Diese freudestrahlenden Augen und ihr überraschtes Gesicht werde ich NIEMALS mehr
in meinem Leben vergessen können! NIEMALS!!
Und zu meiner Überraschung
war dieses Mädchen auch das Erste, das zu meiner ersten Malstunde kam. Sie hat
wirklich ein wunderschönes Bild gemalt!!! Dieses Erlebnis hat mich so glücklich
gemacht und gestäkt!! Außerdem hat es mir gezeigt, wozu solche Arbeit doch
führen kann. Neben den vielen erschreckenden und grausamen Dingen, die man hier
erlebt, was für wunderwunderschöne es doch auch gibt. Und für diese lohnt sich
Alles!!! Wirklich Alles!!
Bei meiner Reise mit
Hildegart nach Songea und Peramiho habe ich bei den anderen Freiwilligen
gewohnt. Es tat gut sie mal wieder zu sehen. Natürlich haben wir uns kräftig
ausgetauscht und festgestellt, dass wir mit einigen Erlebnissen nicht alleine
sind, aber das doch auch jeder verschiedene Erlebnisse und andere Eindrücke
gemacht hat.
Durch Hildegart habe ich
Gabi in Peramiho kennen gelernt. Sie hat bei mir wirklich einen bleibenden
Eindruck hinterlassen. Sie ist einer der Menschen, die ihre eigene kleine Farm
in Afrika haben. Total schnuckelig, aber sehr sehr sehr viel Arbeit! Kraft,
Schweiß und gute Nerven sind hierfür notwendig! Ansonsten geht das nicht!!! Sie
lebt auf ihrer Farm ganz alleine mit ihren Tieren und versorgt sich selbst!
Neben meinen Aufgaben auf
der Kinderstation, habe ich noch das Vergnügen, den Laborschülern der
Litembolaborschule Computerunterricht zu geben. Sie haben nur Theorieunterricht
und keinen Lehrer für die Praxis, also fragte mich Raphael, ob ich sie nicht in
Word und PowerPoint unterrichten könnte. Natürlich machte ich ihm den Gefallen
und nun gebe ICH zweimal die Woche, dienstags und freitags, für zwei Stunden
Computerunterricht. Meine ersten Stunden liefen katastrophal. 52 Schüler und 16
Computer von denen 3 nicht tauglich waren. Wie soll man da unterrichten?? Also
erst mal diese große Gruppe teilen, dann sind es „nur noch“ 26! Wobei diese
Gruppe von 52 Schülern eine kleine ist. Normalerweise sind in Klassen ca.
zwischen 80 und 120 Schüler. Auch haben sie eine beträchtliche Altersspanne.
Sie sind zwischen 20 und 34 Jahren.
Inzwischen war ich schon in
Mbinga bei Kobi gewesen und habe noch 4 weitere Computer für meinen Unterricht
besorgt und die Kaputten repariert. Nun habe ich 20 Computer für jeweils 26
Schüler. Schon viel viel besser!! Mein Unterricht läuft inzwischen einwandfrei.
Die Schüler lernen eifrig und stellen sich bei Weitem nicht so ungeschickt an,
wie ich es anfangs gedacht bzw. befürchtet hatte. Ich habe mit ihnen
vereinbart, dass ich nicht nur ihre Lehrerein bin und sie nicht nur meine
Schüle, sondern auch umgekehrt. Ich lerne von ihnen Kiswaheli und sie von mir
den Umgang mit Word… Sie finden es klasse und sind genauso streng mit mir, wie
ich mit ihnen. Ich mache Fortschritte und sie auch! Wir verstehen uns Prima und
haben eine Menge Spaß miteinander.
Am 28.09. sollte ich mit dem
Krankenhausfahrer nach Mbinga düsen, um die neuen PCs abzuholen. Dann ist noch
eine Schwester aus dem Kloster hier mitgefahren, die das komplette Auto mit
Salz-, Getreidesäcken… beladen hat und eigentlich sollte einer unserer beiden
Doktoren noch mitfahren. Er war der eigentliche Grund für unsere längere Fahrt,
die uns über Songea führen sollte. Natürlich hatte er auch Gepäck, 2
Motorräder!!! Na das konnte was werden!! Es war das erste Mal hier, dass ich
erlebt habe, dass jemand nicht mitfahren konnte, weil das Auto wirklich bis auf
die kleinste Lück vollgestopft war. Und trotz dem vielen Gepäck passten
insgesamt 7 Personen in den Jeap. Und so unbequem ging die Fahrt bis nach
Songea, 3,5 Stunden. Dort luden wir den Doktor an seinem Elternhaus ab. Und er
lud uns noch zum Essen in eine Kneipe ein. Ugali & 1 komplettes Schwein
verdrückten wir zu 4! Hier wird mit den Händen gegessen. Das ist gar nicht so
leicht, aber es macht mir tierisch viel Spaß. Und schmecken tut es auch sehr
gut, wenn doch nur nicht alles so fettig wäre!!! Ich verstand mich wirklich
prima mit unserem Doc. Er ist erst 28, ist schon ein fertiger Doktor und möchte
nächstes oder übernächstes Jahr seinen Facharzt in Chirurgie machen. Aber jetzt
am 19.11 heißt es für ihn erst einmal HEIRATEN und ich bin auch herzlich
eingeladen worden mitzufeiern!! Bin schon sehr gespannt auf eine afrikanische
Hochzeit und seine Braut, die ich noch nicht kennen gelernt habe. Find es aber
richtig super, dass ich dabei sein darf!! Geheiratet und gefeiert wird nicht
hier in Litembo, sondern in Songea.
Meine Hundebabys entwickeln
sich prächtig! Laufen, laufen und plums sitzen sie wieder auf ihrem Popo! Total
goldich! Inzwischen fangen sie auch schon langsam an miteinander zu raufen! Das
sieht so süß aus! Da kann man ihnen Stunden lang zuschauen.
Aber erst waren es 5, dann
waren es nur noch 4 und jetzt sind es nur noch 3! Leider! Der 5 ist ja schon
sehr bald gestorben und der 4 ist auf sonderbare Art und Weise einfach
verschwunden! Angeblich soll er geklaut worden sein, aber das kann ich mir
nicht vorstellen! Das würde doch die Hundemama niemals zulassen!? Ich habe
allen noch keine Namen gegeben, da noch nicht genau feststeht welche bleiben
und welcher verkauft wird. Zum Selbstschutz so zu sagen, damit mir der Abschied
nicht ganz so schwer fällt!
Zu
Dea’s noch unbeantworteten Fragen!!!
1) Bist
du immer noch alleine im Gästehaus, oder gibt es Gesellschaft?
è Seit
diesem Dienstag habe ich neben meinen vielen ungebetenen Gästen ;-), einen
neuen Gast bekommen. Ein Mädchen in meinem Alter, die für ein paar Wochen mir
hier Gesellschaft leisten wird! Viel kann ich über sie noch nicht sagen. Ich
weiß bisher eigentlich nur, dass sie Magdalena heißt.
2) Was
gibt es denn so zum Essen, was schmeckt dir am besten, was am wenigsten?
è Fangen
wir mal bei Tagesbeginn an. Morgens gibt es Marmeladenbrot mit Kaffee oder Tee.
Außer am Wochenende, da wird bei Hildegart gefrühstückt. Das beste Frühstück in
ganz Tansania!!! Tomaten, Eier (gekocht und gespiegelt ;-) ), mit Wurst,
(Salami, Schinken oder Zwiebelwurst) mit Käse ( Camembert, Streich- und
Schnittkäse) und diversen Marmeladen (Pflaumen-, Orangen-, Ananas- und
Erdbeermarmelade) und zu guter Letzt dürfen natürlich das Obst (Papaya, Ananas,
Äpfel), die Plätzchen und Nüsse nicht vergessen werden.
Also ihr sehr ich werde von Hildegart bestens
versorgt!
Mittags gibt es entweder Reis, Kartoffeln,
Ugali oder ab und zu sogar selbstgemachte Nudeln (Spätzle oder Spagetti). Dazu
gibt es entweder Hühnchen oder Schweinefleisch und natürlich Bohnen in Erdnuss-
oder Kokosnusssoße oder auch Weißkraut oder Spinat.
Als ich mal einen schlechten Tag zu verdauen
hatte, ist mir zufällig die Köchin begegnet. Natürlich hat sie gemerkt, dass es
mir nicht so gut geht und deshalb extra für mich Pizza gemacht, damit ich auf
andere Gedanken komme. Total süß! Sie ist ein so netter Mensch und ich verstehe
mich sehr gut mit ihr. Zwar Kommunizieren wir nur mit Händen und Füßen und
meinem bisschen Kisuaheli miteinander, aber es klappt. Sie hat mir sogar schon
ihr Rezept für den Zitronenkuchen verraten und gezeigt. Den haben wir dann auch
gleich noch, schön warm wie er war, zusammen verdrückt. Köstlich!!
Für den Abend habe ich mir das Essen aus der
Küche abbestellt, da ich nicht zweimal am Tag warm essen und außerdem nicht als
Kugel nach Deutschland zurückkommen möchte. Also esse ich ein Wurst oder
Käsebrot.
Essen tue ich hier alles! Es schmeckt
wirklich sehr sehr gut! Ich verhungere nicht! Nein ganz im Gegenteil!! ICH
NEHME ZU!!! Sehr zu meinem bedauern!!!
5)Gibt es eine Möglichkeit Sachspenden an
euch zu senden? Natürlich keine LKW Ladungen, aber kleinere Spenden. Dann würde
ich mich mal um Materialien wie Braunülen für Kinder usw kümmern. Ob das so
klappt kann ich natürlich nicht versprechen. Gibt es denn in Deutschland
Menschen die regelmäßig zu euch kommen und etwas transportieren könnten?
à
Puuuuh das ist eine schwierige Frage! Also ich weiß, dass im November ein
Container von Deutschland nach Litembo geschickt werden soll. Weitere Infos hat
mein Vater und er nimmt hoffentlich mit dem Zuständigen Kontakt auf. Bitte
fragt ihn in diesen Dingen.
Ansonsten kann man es mit Päckchen versuchen,
jedoch weiß ich nicht ob die ankommen oder überhaupt durch den Zoll gelassen
werden.
Regelmäßige Besucher gibt es auch eher
weniger! Und der Punkt mit anderen Organisationen glaube ich ist auch eher
schlecht. Aber darüber bin ich nicht informiert!
6) Schon Volleyball oder Fußball gespielt?
Was machst du so in deiner Freizeit oder nach
Dienstschluß, wenn du nicht gerade einen Ausflug oder eine Safari machst? Hast
du schon Kontakte knüpfen können. Eine Freundin hast du ja schon gefunden.
è Nein!!! Das ist etwas schwieriger als
gedacht!! Die Doktoren spielen kein Volleyball mehr, da sie keinen Volleyball
mehr haben und außerdem nur noch zu zweit sind. Als ob man nicht einen kaufen
könnte! Denn es gibt doch mehr zu kaufen, als man sich eigentlich vorstellen
kann. Fußball ist, wenn überhaupt nur einmal im Monat und dann nur für Männer.
(Sie haben mich ganz komisch angeschaut, als ich danach fragte und dann war es
für mich klar, dass da eine Frau unerwünscht ist.)
Aber ich habe ja noch meine Laborschüler!!
Und da haben sich nun so manche Türen aufgetan. Ab und zu tanzen die Mädels
Modern Dance oder spielen Netball. Bin mal gespannt, morgen werde ich nämlich
das erste Mal mit Netball spielen. Mal sehen wie ich mich da so anstelle. Die
Jungs spielen ab und zu Fußball.
Also Folgerung: Jungs und Mädels machen
getrennten Sport, niemals zusammen!!!
7) Wie ist es so mit der Hirarchie im
Krankenhaus? Arbeiten die Ärzte und Schwestern eng zusammen oder bilden sie
eher zwei, voneinander getrennte, Gruppen?
à Das
ist eher schwierig zu beantworten. Ärzte fällt schon mal weg, da wir hier nur 2
Stück haben. Das Nächste wäre Clinical Officer, dann Nurse und Nurseassistence.
Alle sind ein Team, aber jeder hat seine speziellen Aufgaben. Es wird schon
miteinander geschäkert und gelacht. Es
ist einfach ganz anders als in deutschen Krankenhäusern. Das kann ich nicht
beschreiben. Auf jeden Fall ist es hier eine Gemeinschaft die zusammenhält, so
kommt es mir zumindest vor. Ich denke, dass es auch sehr viel damit
zusammenhängt, dass man hier „miteinander Wohnt“ und keiner alleine. D.h. in
einem kleinen Haus wohnen z.B. mehrere Nurces zusammen mit ihren Familien.
9)Werden die Patienten von ihren Familien
versorgt? Nur in Sachen Essen, oder auch bei der Pflege?
à Die
Patienten werden rund um die Uhr von ihren Familien versorgt. D.h. die
Angehörigen kochen für ihre Kranken, waschen sie und deren Kleidung sowie
auch das Bett und die Krankenzimmer. Das
einzige was die Angehörigen nicht machen, ist den Patienten die Medikamente
geben. Dafür sind die Nurces zuständig. Aber einige Angehörige sorgen auch
dafür, dass die Nurces die Medikamente nicht vergessen und dass sie diese den
Patienten zur rechten Zeit verabreichen.
Sooo ich bin mal am Ende
angelangt!! Ich hoffe ich konnte euch fast alle eure Fragen beantworten,
ansonsten schreibt es einfach auf den Blog dann werde ich es noch machen ;-)
Ich grüße euch alle ganz
herzlich aus dem inzwischen sehr heißen Litembo. Geschätzte 35°C dürften,
glaube ich, hinkommen. Ich habe gehört ihr friert alle inzwischen schön!? Naja
das kann ich von mir hier wirklich nicht behaupten;-)
Badai
Eure Nele