Sonntag, 13. November 2011

Fußball mal ganz anderst,


ja, das habe ich gestern hier erlebt!! Und es funktioniert!! Nein, es funktioniert nicht nur, es funktioniert fantastisch!! Man muss nur kreativ und weniger anspruchsvoll sein!

Das Spielfeld: Ein Hang, mit sehr vielen Stolperfallen und Löchern.

Eine Mannschaft spielt bergauf die Andere bergab.

Ob ohne Schuhe oder mit, ob mit zwei Schuhen oder nur mit einem, ob mit einem Flipflop oder zwei. Es ist egal wie, es wird gespielt und zwar sehr häufig und sehr sehr gut!!

Ob mit runden oder oval förmigen Bällen. Mit gekauften oder selbstgebastelten. Alles ist möglich. (Für die, die es nicht wissen wie man einen Ball basteltJ hier wird es folgendermaßen gemacht! Man nehme einen längeren, etwas festeren Faden und knüpft ihn zu einem Netz zusammen, das etwas rundlich ist. Stopfe es voll mit Papier oder was man sonst weiches so alles findet (Müll) und zum Schluss knote man es zu. Fertig ist der Ball und das Spiel kann beginnen!)

Spielregeln gibt es genau die gleichen wie bei uns, genauso wie einen Schiedsrichter.

Aber aufgepasst: Fußball wir nur von Jungs oder Männern gespielt! Hier ist es unvorstellbar, dass es die Mädels auch spielen.

Gestern war hier ein Match zwischen den Laborschülern und dem Krankenhausteam. Wie es ausgegangen ist weiß ich nicht so genau, da hier jeder was anderes gesagt hat. Natürlich immer zum Vorteil für sein Team.

Das weibliche Geschlecht spielt „Netzball“. Ähnlich wie Basketball nur ohne das Brett am Korb, sodass es viel schwieriger ist einen Korb zu machen. Ich habe jetzt schon zweimal mitgespielt, allerdings heißt es immer „Wasungu foul“. Die  Regeln habe ich noch nicht so ganz verstanden, da sie mir niemand erklärt hat, also heißt es für mich- einfach mal los spielen und sehen was falsch ist.

Soviel zum Thema Sport in Tansania bzw. in Litembo!  Der Hintergrund, in dem gespielt wird, ist einfach traumhaft!!! Allein dafür lohnt es sich zuzuschauen.

Ach fast hätte ich es vergessen Volleyball soll angeblich auch ab und zu gespielt werden. Das habe ich leider nur noch nicht mitbekommen. Es spielen sogar beide Geschlechter und zwar auch zusammen!!!

Nun zu meinen Aufgaben hier:

Meine Mal- und Spielestunden laufen zurzeit eher weniger gut, da wir zum einen nur Babys auf der Station haben und zum anderen, was erfreulich ist, weil es wenig Patienten gibt. Zwischen 7-13 Kinder im Moment. Letzten Monat waren es noch um die 20-30 Kranke.

Am Montag werde ich die Kinderstation verlassen und auf die Früh- und Neugeborenen Station wechseln. Ich bin schon sehr gespannt!!! Meine Malstunden auf der Kinderstation werde ich aber trotzdem weitermachen.

Der Computerunterricht mit meinen Laborschülern läuft auf Hochtouren. Nachdem sie inzwischen ALLE den Doppelklick beherrschen und nun eigenständig Word öffnen können, klicken sie überall darin herum und probieren alles aus. Natürlich erkläre ich ihnen einiges, aber sie probieren vieles auch einfach selbstständig aus. Öfter stürzt deshalb auch mal der ein oder andere PC ab, weil sie zu viel geöffnet oder geklickt haben und nun der Computer überfordert ist. Aber ich  kann nun mal leider nicht an allen Computern gleichzeitig aufpassen. Ich bin jedoch sehr sehr stolz auf sie, da sie ALLE in kürzester Zeit sehr viel gelernt haben und sehr lerneifrig sind und dankbar für alles, was ich ihnen zeige. Sie haben mich sogar gefragt, weil es ihnen so großen Spaß macht, ob wir nicht noch ein paar Stunden mehr in der Woche machen können. Ich bar sprachlos!!! ÄHHH!! Was??? Habe ich das richtig verstanden?? Ihr wollt sogar eure Freizeit opfern für noch mehr Unterricht??? Puuuh!!

Also bin ich zu Raphael gegangen und habe mir seine Einwilligung geholt. Allerdings muss ich die Stunden zu den Zeiten legen, in denen der Generator läuft. Das ist schwierig, da er von 9.00-13.00 Uhr und von 19.00-c.a. 21.00 Uhr in Betrieb ist. Abends fällt schon mal weg und frühs haben sie anderen oder auch meinen normalen PC Unterricht. Also bleibt nur das Wochenende. Für so fleißige Schüler opfere ich nun  2-4 Stunden meines Wochenendes für ihren extra Unterricht. Allerdings gebe ich ihnen keinen, sondern sie unterrichten sich gegenseitig, arbeiten an ihren Lücken und Problemstellen oder wiederholen Sachen, die ich ihnen in den letzten Stunden beigebracht habe. Ich habe es so mit ihnen vereinbart, da ich festgestellte, dass solch eine Stunde ihnen mehr bringt, als mit dem normalen Unterrichtsstoff fortzufahren. Sie finden‘s auch klasse!!!

Das erste Mal Ugali kochen durfte ich diese Woche auch und zwar zusammen mit Bernadeta. Unser Ugali bestand aus Mehl und Wasser. Man kann ihn auch anstatt aus Mehl mit Maniok, Reis oder Mais machen. Dazu gab es Maharage (Bohnen), Dagah (kl. Fische), gekochte Ndizi (Bananen) und Kartoffeln.

Letzten Montag war ein großes Fest hier in Litembo zu Ehren des „neuen“ Bischofs. (Inzwischen ist er ja schon länger in seinem Amt) Es wurde ein großer Gottesdienst gehalten, getanzt, gesungen und natürlich gegessen und getrunken.

Beantwortung der Deaschen Fragen:

1) Gibt es bei euch sowas wie eine Intensivstation mit Beatmungsmaschinen?

Auf der Kinderstation weiß ich gibt es eine Beatmungsmaschine, die jedoch nur im äußersten Notfall verwendet wird.

2)Fährst du demnächst noch mal auf Ausseneinsatz?

Nee, erst mal nicht mehr.


3) Hast du schon gefährliche Tiere gesichtet? Löwen, Schlangen oder ekelige Spinnen?

Schlangen, eklige Spinnen und sonstiges Ungeziefer schon. Löwen … gibt es hier nicht.  Nur in den Nationalparks.

4) Trinkt man im tansanianischen Krankenhaus auch so viel Kaffee wie bei uns?


 Nein, hier wird eher Chai (Tee) getrunken in der Kantine.


5)Hast du im Krankenhaus Schwesterntracht an?
Jop, ich mach mal ein Foto von mir!!


Sooo das wars ersmal wieder!!

Bis bald


eure Nele