Donnerstag, 3. November 2011

Ich melde mich mal wieder aus dem traumhaften Tansania


Und schon wieder sind einige Wochen ganz schön schnell vergangen, seitdem ich mich das letzte Mal gemeldet habe. In kürzester Zeit erlebe ich hier sehr viel.

Erst Mal, mir geht es super gut und ich fühle mich hier richtig wohl!

Sooo fangen wir mal bei meiner Arbeit im Hospital an:

Die Arbeit auf der Kinderstation gefällt mir immer besser, aber wird auch immer härter.

Ich weigere mich immer noch Zugänge zu legen. Ich möchte mich nicht an den kleinen Kindern versuchen, die eh schon genügend Schmerzen haben. Also widme ich mich lieber der Schreibarbeit auf der Station, was aber nicht heißt, dass ich nicht unter den Patienten bin. Ich nehme die Neuanmeldungen entgegen und bringe mal ein wenig Konzept in die Verwaltungsbücher. Diese werden nämlich vernachlässigt und nicht so regelmäßig geführt. Auch die monatlichen Tabellen mit der Anzahl der Patienten und deren Krankheiten, sowie die Anzahl der Todesfälle in diesem Monat werden nicht ordentlich aufgelistet. Fast alle Patienten, nein alle Patienten haben Malaria und zusätzlich dann noch Lungenentzündung oder Durchfall, Asthma oder Verstopfung, Herzprobleme und und und. Aber meistens werden sie nur gegen Malaria behandelt. Auch wenn sie an Malaria eigentlich gar nicht erkrankt sind, bekommen sie die Malariamedikamente. Die Patienten wollen nämlich eigentlich nur die Diagnose Malaria hören, weil dafür es Medikamente gibt. Lungenentzündung z.B. haben die meisten Aidskranken. Also wollen sie diese Diagnose erstrecht nicht wahrhaben. Deswegen bevorzugen sie nur die Malariabehandlung. Über die Krankheit Aids habe ich in keinem Buch den geringsten Hinweis gefunden. Sie wird einfach totgeschwiegen!!! Wenn jemand stirbt, dann nicht an Aids, sondern an Malaria. Wenn jemand krank ist, dann kommt das nicht von seiner eigentlichen Krankheit Aids, sondern von Malaria. In allen Büchern lese ich nur Malaria, Malaria und Malaria. Aber nicht das Geringste steht über Aids in den Büchern. Also sind die Tabellen eigentlich alle falsch, leider.

Neulich musste John darunter leiden, glaube ich. Ein wirklich süßer kleiner Junge. Er kam so zu sagen fast am gleichen Tag wie ich auf die Kinderstation- wir beiden waren die Frischlinge. Er hatte wie alle Patienten Malaria, aber auch Lungenentzündung. Es ging ihm wirklich sehr schlecht, diesem kleinen, dünnen, schwarzen Häufchen Etwas. Aber zu meiner Freude kämpfte er sich Tag für Tag durch. Tag für Tag rang er mit dem Leben. Und Tag für Tag gewann ER!! Ich dachte und hatte den Eindruck, dass es ihm Tag für Tag besser gehen würde, aber das war ein Fehler. Nach 10 unendlich langen und harten Tagen des Kampfes, hatte der kleine John nun keine Kraft mehr zum Kämpfen. Seine Mutter hatte es nicht mal gemerkt. Sie kam zu uns ins Behandlungszimmer mit ihrem leblosen Sohn im Arm. Wir konnten nichts mehr für ihn machen. Es war alles umsonst. Ich stand da und begriff die Welt nicht mehr. Was ist das für eine Welt in der wir leben? Ist sie gerecht? Warum musste ein so kleines, unschuldiges Wesen, das von unserer eigentlich doch so schönen Welt noch überhaupt nichts gesehen hat, nun doch schon sterben? Warum? Wer entscheidet überhaupt über Tot und Leben? Wir selber?

Er lag so friedlich in den Armen seiner Mutter. Schön sicher, geborgen und warm eingewickelt in seine Tücher, sodass es eigentlich nur so aussah, als ob der kleine John einfach nur schlafen würde. Ja er schlief auch und zwar für immer!!

Für die Toten gibt es eigentlich einen extra Raum, wo sie aufbewahrt werden, bis die Krankenhausgebühren von den Angehörigen bezahlt werden. Erst nach der Bezahlung werden die Leichen an die Familie gegeben. Doch bis die Toten in diesen Raum kommen vergeht sehr viel Zeit, denn die gibt es hier in Afrika ja zur Genüge. Das bedeutet, dass die toten Körper auf der Station erst mal liegen bleiben. Meist liegen sie auf der Pritsche im Behandlungszimmer neben den anderen noch lebenden Kindern, die gerade ihre Infusion bekommen. Ist ein normaler Anblick hier! Wenn die Familie dann die Toten holt, um sie bei sich im Dorf zu beerdigen, vergeht mal so ein halber bis ganzer Tag. Na und wie werden die Toten nach Hause transportiert? Ist doch klar! Im Dalla Dalla, der vollgestopft ist mit Menschen und Tieren. Da passt ein Toter doch auch noch gut dazu!!

Wie eine afrikanische Beerdigung aussieht und abläuft weiß ich noch nicht, aber ich denke es kommt darauf an welcher Religion die tote Person angehörte, ob dem Christentum oder dem Islam. Auch denke ich, dass es eine Rolle spielt wer gestorben ist, ob Frau oder Mann, Kind oder Greis. Kurz gesagt welchen Stand hatte die tote Person in der Familie.

 Zu meinen Aufgaben auf Station gehören noch das Mitprotokolieren  während der Doctor‘s Round, die Entlassungspapiere der Patienten korrigieren und wenn nötig (eigentlich immer) Fehlendes ergänzen. Außerdem die benötigten Medikamente und medizinischen Utensilien, wie Spritzen und Verbände, aus dem Store holen. Beim Putzen mithelfen und weil ich ab 12 Uhr meistens schon mit der Arbeit fertig bin, habe ich mir noch eine neue Aufgabe gesucht. Seit Neustem gibt es auf der Kinderstation auch noch von 12.00 bis 13.00 Uhr die Spiele- und Malstunde. Ich dachte mir, dass doch auch die kranken Kinder am Tag eine schöne Stunde haben können und in dieser Stunde vergessen sie dann all ihre Sorgen und Schmerzen. Und da ich eh meistens schon mit meiner Arbeit früher fertig bin, habe ich Raphael und die Stationsleitung gefragt, ob ich mit den Kleinen denn malen dürfte. Sie waren natürlich total begeistert und nun gibt es montags, mittwochs und donnerstags die Mal- und Spielestunde auf der Kinderstation. Vom 20.09- 23.09 war ich eh mit Hildegart in Songea und Peramiho unterwegs, unter anderem um mir ein neues Handy zu kaufen und dann habe ich gleich auch für meine lieben Krankenhauskinder eingekauft. Buntes Papier, Malstifte und ein paar Kuscheltiere. Auch habe ich ein paar Plakate gemalt und sie überall im Krankenhaus aufgehängt, damit sich die Malstunde herumspricht, nicht dass ich sonst alleine sitze und kein Kind da ist. Am Montag den 24.09 war es dann für meine erste „Kinderbespaßung“ soweit. Hildegart hat auch noch einige Kuscheltiere, Malbücher und Stifte gespendet, die sie bei sich gefunden hatte. Und so konnte ich frohen Mutes loslegen. Jetzt fehlten nur noch die Kinder. Ja und so war es auch. Sie fehlten!! Keins traute sich, aber als das Erste angefangen hatte, setzte sich das Zweite und Dritte auch schon dazu. Allerdings war es schwieriger als erwartet. Ich wusste ja, dass auf der Kinderstation zurzeit eher Babys sind, also rechnete ich gar nicht mit so vielen Kindern. Aber die, die kamen wussten nicht mal was ein Stift ist und wie man ihn hält. Also fing ich ganz von vorne an! Wie halte ich einen Stift? Was ist überhaupt ein Stift? Das war ein sehr lehrreiches Erlebnis für mich! Am Ende allerdings malten sie alle! Ach das war ein schöner Anblick! In der nächsten Malstunde war sogar ein Junge mit seinem Vater dabei. Der Vater war, glaube ich, etwas gebildeter und nutzte diese Gelegenheit sogar dazu, seinem Sohn die Zahlen von 1-10 beizubringen. Zum Schluss beherrschte sie der Kleine alle hervorragend! Da ging mir mein Herz auf!! Und nicht nur der Kleine strahlte übers ganze Gesicht, nein, ich auch!!!

In dieser Malstunde hatte ich noch ein glückliches Erlebnis.

In den letzten beiden Wochen waren zwei deutsche Ärzte hier. Ein Augenarzt und ein Chirurg. Der Chirurg machte ganz viele Kropfoperationen und der Augenarzt operierte mit seinem Team bis spät in die Nächte hinein. Natürlich nutzte ich diese Gelegenheit und schaute bei ein paar Augenoperationen zu. Wirklich beeindruckend was für eine überaus ruhige Hand man braucht. Die beiden Ärzte haben wirklich eine hervorragende Arbeit hier geleistet, die von allen natürlich sehr geschätzt wurde. Wir alle sind ihnen sehr dankbar und freuen uns schon auf Ihren nächsten Besuch. Für mich war es ein spannendes Erlebnis! Mir standen Freudentränen in den Augen, als wir einem 12 jährigen blinden Mädchen, das nur dunkel und hell wahrnehmen konnte, bei der Nachvisite die Augenbinden von den Augen genommen haben und sie nach all den Jahren der Blindheit zum ersten Mal sehen konnte. Diese freudestrahlenden Augen und ihr überraschtes Gesicht werde ich NIEMALS mehr in meinem Leben vergessen können! NIEMALS!!

Und zu meiner Überraschung war dieses Mädchen auch das Erste, das zu meiner ersten Malstunde kam. Sie hat wirklich ein wunderschönes Bild gemalt!!! Dieses Erlebnis hat mich so glücklich gemacht und gestäkt!! Außerdem hat es mir gezeigt, wozu solche Arbeit doch führen kann. Neben den vielen erschreckenden und grausamen Dingen, die man hier erlebt, was für wunderwunderschöne es doch auch gibt. Und für diese lohnt sich Alles!!! Wirklich Alles!!

Bei meiner Reise mit Hildegart nach Songea und Peramiho habe ich bei den anderen Freiwilligen gewohnt. Es tat gut sie mal wieder zu sehen. Natürlich haben wir uns kräftig ausgetauscht und festgestellt, dass wir mit einigen Erlebnissen nicht alleine sind, aber das doch auch jeder verschiedene Erlebnisse und andere Eindrücke gemacht hat.

Durch Hildegart habe ich Gabi in Peramiho kennen gelernt. Sie hat bei mir wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie ist einer der Menschen, die ihre eigene kleine Farm in Afrika haben. Total schnuckelig, aber sehr sehr sehr viel Arbeit! Kraft, Schweiß und gute Nerven sind hierfür notwendig! Ansonsten geht das nicht!!! Sie lebt auf ihrer Farm ganz alleine mit ihren Tieren und versorgt sich selbst!

Neben meinen Aufgaben auf der Kinderstation, habe ich noch das Vergnügen, den Laborschülern der Litembolaborschule Computerunterricht zu geben. Sie haben nur Theorieunterricht und keinen Lehrer für die Praxis, also fragte mich Raphael, ob ich sie nicht in Word und PowerPoint unterrichten könnte. Natürlich machte ich ihm den Gefallen und nun gebe ICH zweimal die Woche, dienstags und freitags, für zwei Stunden Computerunterricht. Meine ersten Stunden liefen katastrophal. 52 Schüler und 16 Computer von denen 3 nicht tauglich waren. Wie soll man da unterrichten?? Also erst mal diese große Gruppe teilen, dann sind es „nur noch“ 26! Wobei diese Gruppe von 52 Schülern eine kleine ist. Normalerweise sind in Klassen ca. zwischen 80 und 120 Schüler. Auch haben sie eine beträchtliche Altersspanne. Sie sind zwischen 20 und 34 Jahren.

Inzwischen war ich schon in Mbinga bei Kobi gewesen und habe noch 4 weitere Computer für meinen Unterricht besorgt und die Kaputten repariert. Nun habe ich 20 Computer für jeweils 26 Schüler. Schon viel viel besser!! Mein Unterricht läuft inzwischen einwandfrei. Die Schüler lernen eifrig und stellen sich bei Weitem nicht so ungeschickt an, wie ich es anfangs gedacht bzw. befürchtet hatte. Ich habe mit ihnen vereinbart, dass ich nicht nur ihre Lehrerein bin und sie nicht nur meine Schüle, sondern auch umgekehrt. Ich lerne von ihnen Kiswaheli und sie von mir den Umgang mit Word… Sie finden es klasse und sind genauso streng mit mir, wie ich mit ihnen. Ich mache Fortschritte und sie auch! Wir verstehen uns Prima und haben eine Menge Spaß miteinander.

Am 28.09. sollte ich mit dem Krankenhausfahrer nach Mbinga düsen, um die neuen PCs abzuholen. Dann ist noch eine Schwester aus dem Kloster hier mitgefahren, die das komplette Auto mit Salz-, Getreidesäcken… beladen hat und eigentlich sollte einer unserer beiden Doktoren noch mitfahren. Er war der eigentliche Grund für unsere längere Fahrt, die uns über Songea führen sollte. Natürlich hatte er auch Gepäck, 2 Motorräder!!! Na das konnte was werden!! Es war das erste Mal hier, dass ich erlebt habe, dass jemand nicht mitfahren konnte, weil das Auto wirklich bis auf die kleinste Lück vollgestopft war. Und trotz dem vielen Gepäck passten insgesamt 7 Personen in den Jeap. Und so unbequem ging die Fahrt bis nach Songea, 3,5 Stunden. Dort luden wir den Doktor an seinem Elternhaus ab. Und er lud uns noch zum Essen in eine Kneipe ein. Ugali & 1 komplettes Schwein verdrückten wir zu 4! Hier wird mit den Händen gegessen. Das ist gar nicht so leicht, aber es macht mir tierisch viel Spaß. Und schmecken tut es auch sehr gut, wenn doch nur nicht alles so fettig wäre!!! Ich verstand mich wirklich prima mit unserem Doc. Er ist erst 28, ist schon ein fertiger Doktor und möchte nächstes oder übernächstes Jahr seinen Facharzt in Chirurgie machen. Aber jetzt am 19.11 heißt es für ihn erst einmal HEIRATEN und ich bin auch herzlich eingeladen worden mitzufeiern!! Bin schon sehr gespannt auf eine afrikanische Hochzeit und seine Braut, die ich noch nicht kennen gelernt habe. Find es aber richtig super, dass ich dabei sein darf!! Geheiratet und gefeiert wird nicht hier in Litembo, sondern in Songea.

Meine Hundebabys entwickeln sich prächtig! Laufen, laufen und plums sitzen sie wieder auf ihrem Popo! Total goldich! Inzwischen fangen sie auch schon langsam an miteinander zu raufen! Das sieht so süß aus! Da kann man ihnen Stunden lang zuschauen.

Aber erst waren es 5, dann waren es nur noch 4 und jetzt sind es nur noch 3! Leider! Der 5 ist ja schon sehr bald gestorben und der 4 ist auf sonderbare Art und Weise einfach verschwunden! Angeblich soll er geklaut worden sein, aber das kann ich mir nicht vorstellen! Das würde doch die Hundemama niemals zulassen!? Ich habe allen noch keine Namen gegeben, da noch nicht genau feststeht welche bleiben und welcher verkauft wird. Zum Selbstschutz so zu sagen, damit mir der Abschied nicht ganz so schwer fällt!



Zu Dea’s noch unbeantworteten Fragen!!!

1)  Bist du immer noch alleine im Gästehaus, oder gibt es      Gesellschaft?

è Seit diesem Dienstag habe ich neben meinen vielen ungebetenen Gästen ;-), einen neuen Gast bekommen. Ein Mädchen in meinem Alter, die für ein paar Wochen mir hier Gesellschaft leisten wird! Viel kann ich über sie noch nicht sagen. Ich weiß bisher eigentlich nur, dass sie Magdalena heißt.

2)  Was gibt es denn so zum Essen, was schmeckt dir am besten, was am wenigsten?

è Fangen wir mal bei Tagesbeginn an. Morgens gibt es Marmeladenbrot mit Kaffee oder Tee. Außer am Wochenende, da wird bei Hildegart gefrühstückt. Das beste Frühstück in ganz Tansania!!! Tomaten, Eier (gekocht und gespiegelt ;-) ), mit Wurst, (Salami, Schinken oder Zwiebelwurst) mit Käse ( Camembert, Streich- und Schnittkäse) und diversen Marmeladen (Pflaumen-, Orangen-, Ananas- und Erdbeermarmelade) und zu guter Letzt dürfen natürlich das Obst (Papaya, Ananas, Äpfel), die Plätzchen und Nüsse nicht vergessen werden.

Also ihr sehr ich werde von Hildegart bestens versorgt!

Mittags gibt es entweder Reis, Kartoffeln, Ugali oder ab und zu sogar selbstgemachte Nudeln (Spätzle oder Spagetti). Dazu gibt es entweder Hühnchen oder Schweinefleisch und natürlich Bohnen in Erdnuss- oder Kokosnusssoße oder auch Weißkraut oder Spinat.

Als ich mal einen schlechten Tag zu verdauen hatte, ist mir zufällig die Köchin begegnet. Natürlich hat sie gemerkt, dass es mir nicht so gut geht und deshalb extra für mich Pizza gemacht, damit ich auf andere Gedanken komme. Total süß! Sie ist ein so netter Mensch und ich verstehe mich sehr gut mit ihr. Zwar Kommunizieren wir nur mit Händen und Füßen und meinem bisschen Kisuaheli miteinander, aber es klappt. Sie hat mir sogar schon ihr Rezept für den Zitronenkuchen verraten und gezeigt. Den haben wir dann auch gleich noch, schön warm wie er war, zusammen verdrückt. Köstlich!!

Für den Abend habe ich mir das Essen aus der Küche abbestellt, da ich nicht zweimal am Tag warm essen und außerdem nicht als Kugel nach Deutschland zurückkommen möchte. Also esse ich ein Wurst oder Käsebrot.

Essen tue ich hier alles! Es schmeckt wirklich sehr sehr gut! Ich verhungere nicht! Nein ganz im Gegenteil!! ICH NEHME ZU!!! Sehr zu meinem bedauern!!!



5)Gibt es eine Möglichkeit Sachspenden an euch zu senden? Natürlich keine LKW Ladungen, aber kleinere Spenden. Dann würde ich mich mal um Materialien wie Braunülen für Kinder usw kümmern. Ob das so klappt kann ich natürlich nicht versprechen. Gibt es denn in Deutschland Menschen die regelmäßig zu euch kommen und etwas transportieren könnten?

à Puuuuh das ist eine schwierige Frage! Also ich weiß, dass im November ein Container von Deutschland nach Litembo geschickt werden soll. Weitere Infos hat mein Vater und er nimmt hoffentlich mit dem Zuständigen Kontakt auf. Bitte fragt ihn in diesen Dingen.

Ansonsten kann man es mit Päckchen versuchen, jedoch weiß ich nicht ob die ankommen oder überhaupt durch den Zoll gelassen werden.

Regelmäßige Besucher gibt es auch eher weniger! Und der Punkt mit anderen Organisationen glaube ich ist auch eher schlecht. Aber darüber bin ich nicht informiert!



6) Schon Volleyball oder Fußball gespielt?

Was machst du so in deiner Freizeit oder nach Dienstschluß, wenn du nicht gerade einen Ausflug oder eine Safari machst? Hast du schon Kontakte knüpfen können. Eine Freundin hast du ja schon gefunden.

è  Nein!!! Das ist etwas schwieriger als gedacht!! Die Doktoren spielen kein Volleyball mehr, da sie keinen Volleyball mehr haben und außerdem nur noch zu zweit sind. Als ob man nicht einen kaufen könnte! Denn es gibt doch mehr zu kaufen, als man sich eigentlich vorstellen kann. Fußball ist, wenn überhaupt nur einmal im Monat und dann nur für Männer. (Sie haben mich ganz komisch angeschaut, als ich danach fragte und dann war es für mich klar, dass da eine Frau unerwünscht ist.)

Aber ich habe ja noch meine Laborschüler!! Und da haben sich nun so manche Türen aufgetan. Ab und zu tanzen die Mädels Modern Dance oder spielen Netball. Bin mal gespannt, morgen werde ich nämlich das erste Mal mit Netball spielen. Mal sehen wie ich mich da so anstelle. Die Jungs spielen ab und zu Fußball.

Also Folgerung: Jungs und Mädels machen getrennten Sport, niemals zusammen!!!



7) Wie ist es so mit der Hirarchie im Krankenhaus? Arbeiten die Ärzte und Schwestern eng zusammen oder bilden sie eher zwei, voneinander getrennte, Gruppen?

à Das ist eher schwierig zu beantworten. Ärzte fällt schon mal weg, da wir hier nur 2 Stück haben. Das Nächste wäre Clinical Officer, dann Nurse und Nurseassistence. Alle sind ein Team, aber jeder hat seine speziellen Aufgaben. Es wird schon miteinander geschäkert  und gelacht. Es ist einfach ganz anders als in deutschen Krankenhäusern. Das kann ich nicht beschreiben. Auf jeden Fall ist es hier eine Gemeinschaft die zusammenhält, so kommt es mir zumindest vor. Ich denke, dass es auch sehr viel damit zusammenhängt, dass man hier „miteinander Wohnt“ und keiner alleine. D.h. in einem kleinen Haus wohnen z.B. mehrere Nurces zusammen mit ihren Familien.



9)Werden die Patienten von ihren Familien versorgt? Nur in Sachen Essen, oder auch bei der Pflege?

à Die Patienten werden rund um die Uhr von ihren Familien versorgt. D.h. die Angehörigen kochen für ihre Kranken, waschen sie und deren Kleidung sowie auch  das Bett und die Krankenzimmer. Das einzige was die Angehörigen nicht machen, ist den Patienten die Medikamente geben. Dafür sind die Nurces zuständig. Aber einige Angehörige sorgen auch dafür, dass die Nurces die Medikamente nicht vergessen und dass sie diese den Patienten zur rechten Zeit verabreichen.

Sooo ich bin mal am Ende angelangt!! Ich hoffe ich konnte euch fast alle eure Fragen beantworten, ansonsten schreibt es einfach auf den Blog dann werde ich es noch machen ;-)

Ich grüße euch alle ganz herzlich aus dem inzwischen sehr heißen Litembo. Geschätzte 35°C dürften, glaube ich, hinkommen. Ich habe gehört ihr friert alle inzwischen schön!? Naja das kann ich von mir hier wirklich nicht behaupten;-)

Badai

Eure Nele