Weihnachten einmal ganz anders! Wie sieht das
Weihnachtsfest eigentlich in einem der ärmsten Länder der Welt aus?
Es läuft folgendermaßen ab. Ich bin in einem Gebiet
Tansanias, indem es eigentlich hauptsächlich nur Katholiken gibt. Diese feiern
natürlich auch die Geburt des kleinen Jesuskindchens in Betlehem am 24.12. und
am 25.12 . Am Abend des 24. gibt es auch eine große Messe in der Kirche. Es wird
die Weihnachtsgeschichte gespielt, noch mehr gesungen als sonst und man ist
natürlich für die hiesigen Verhältnisse sehr elegant angezogen. Während der
Messe werden unter anderem auch ganz viele Kinder getauft. Dieses Jahr waren es
85 Taufen und 3 Firmungen noch zusätzlich zu der eigentlichen Weihnachtsmesse.
Dementsprechend lange hat auch der Gottesdienst gedauert. Dieser hat an diesem
ganz besonderen Tag natürlich auch seine ganz spezielle Rolle. Aber nach der
Kirche ist es ein Abend wie jeder andere auch. Unser Weihnachtsfest in
Deutschland mit seinenen
vielen Geschenken und dem Pompösen ist nicht zu vergleichen mit dem hier. Es wird in manchen Familien an diesem Tag vielleicht mehr Essen als
sonst auf den Tisch gestellt oder sogar noch ein Huhn oder eine Ziege
geschlachtet, was etwas ganz Besonderes darstellt. Der Tannenbaum mit den
schönen glitzernden Kugeln und den flackernden Kerzen sowie den vielen bunten
Geschenken darunter, wo ist denn der geblieben? Nein diesen findet man hier
definitiv nicht! Es gehört hier auch zur Tradition dazu, dass man evtl. wenn
man andere Familienangehörige in der Umgebung hat diese besucht. Das
Weihnachtsfest dauert so wie bei uns auch bis zum 26. Am 27 beginnt dann das „normale“
Leben wieder.
Im Krankenhaus wurden
natürlich die Schichten wie sonst auch besetzt, trotz Weihnachten. Denn
Patienten gibt es auch an Weihnachten genügend!
Zurzeit gibt es 15 Kinder auf der Kinderstation und ein
paar auf anderen Stationen verteilt. Fabi (mein Freund, der gerade zu Besuch
für ein paar Wochen hier ist) und ich haben für die Kinder Muffins gebacken und
für jedes Kind noch ein kleines Kuscheltier bereitgelegt. Am 25. sind wir dann
morgens ins Krankenhaus für die Bescherung der Kinder mit unseren Kleinigkeiten
gegangen. Für uns beide war es ein wunderbares, friedvolles Gefühl gewesen den kranken Kindern wenigstens
an Weihnachten ein kleines Geschenk zu machen. Sie haben die Kuscheltiere
sofort in ihre kleinen Arme geschlossen und die Muffins genüsslich in ihrem Mund
verstaut ;-) Ein schöner Anblick! Wenn man mit solchen „Kleinigkeiten“ Kinder sooo
glücklich machen kann! Dann vergessen sie wenigstens für einen Augenblick ihre
Schmerzen und haben ein paar schöne Minuten. Mit dieser kleinen Aktion hatten
die kranken Kinder ein schönes Weihnachten und ihr erstes Weihnachtsgeschenk in
ihrem Leben und Fabi und ich haben uns auch mit dieser Aktion ein schönes
Weihnachtsgeschenk gemacht. Nämlich Kinder für einen Moment glücklich zu
machen. Was will man mehr an Weihnachten! Mein kleines Problem allerdings hier
ist, dass das Weihnachtsfeeling aus bleibt. Bei 30°C und blauem Himmel ist es
sehr schwer zu begreifen, dass schon Weihnahten ist. Die Weihnachtsmesse hat
zwar versucht das Weihnachtsfeeling etwas herzustellen, aber vergebens. Ich
begreife es immer noch nicht, dass wir gerade Weihnachtszeit haben!
Letzte Woche war ich zusammen mit Fabi in Mbmba Bay im
Biocamp! Ich sage nur das PARADIES auf ERDEN!! Idyllisch, ruhig und einfach nur
traumhaft!!! Ob das Schlafen in dem Strohhüttchen in dem noch ein Zelt
aufgebaut war oder das Essen eines frisch gefangenen Fisches, die schönen
Sonnenauf- und Untergänge über dem See mit Lagerfeuer, es war einfach rundum
PERFEKT! Perfekt zum Entspannen und Erholen!
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen
Weihnachtsfeiertag und hoffe Ihr hattet ein frohes gesegnetes Fest! Auch
wünsche ich Euch jetzt schon mal einen guten Rutsch und Start ins neue Jahr, da
ich mich morgen auf eine Safari nach Sansibar begeben werde. Dort werde ich
zusammen mit den anderen Freiwilligen und Fabi das neue Jahr gebührend feiern. Ich bin
schon sehr gespannt!